Ulrich Reimkasten: Landschaft

Tinte auf Papier
Blatt 29,7 x 21cm
1988

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Beschreibung

“Ulrich Reimkasten ist ein forschender und experimentierender Alchemist der Farben und Formen, der den Geheimnissen der Farbenmischungen, Rezepturen und Formfindungen auf den Grund gehen will und sich nie mit einmal gefundenen Lösungen zufrieden gibt. In der Nachfolge Aby Warburgs interessiert er sich z.B. für den Bilderwanderungen von Motiven rund um den Globus, wie er sie auf den Reisewegen der Bildteppiche beobachten konnte, die von Warburg „Bilderfahrzeuge“ genannt wurden, auf denen neue, fremde Motive aus fernen Ländern zu uns kamen und, wie der Phoenix, christlich umgedeutet wurden als Symbol für die Auferstehung.

Mit dem Verlust des kommunistischen Glaubens an die profanen Utopien vom irdischen Glück, der den Glauben an eine religiöse Transzendenz alles Irdischen abgelöst hatte, löst sich die Vorstellung einer sinnstiftenden Geschichte in Geschichten auf. Ihre Denkmäler und Zeugen werden zu beliebigen Fundstücken in einem imaginären Fundus, aus dem sich jeder nach Belieben bedienen kann. Unerschöpflich sind die Archive, randvoll die kulturellen Depots, unendlich die Kombinationsmöglichkeiten der Zitate und Versatzstücke. Der Computer, vernetzt mit Scanner und Camcorder, montiert jedes Bild mit jedem anderen Bild im Bruchteil einer Sekunde. Jenseits dieser virtuellen Bildwelten sucht Reimkasten nach unverbrauchten Bildern, greift auf die Bildwelten der Höhlenmalerei in Frankreich und Spanien und die Bild gewordenen Mythologien und Kalendersysteme der Indianerkulturen Mexikos zurück.”

Dr. Eckhart Gillen zum Podiumsgespräch, Februar 2023, Galerie feinart berlin

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