Ebrahim Ehrari

>> Über den Künstler

Werke

*Ab einem Wert von über 1000 Euro bitten wir um eine Preisanfrage nach Klick auf das Bild Ihrer Wahl.

Über den Künstler

Ab 1957 arbeitete Ebrahim Ehrari, geboren 1938 in Urmia, Iran (Provinz West-Aserbaidschan), für zwei Jahre als Pipelineschweißer auf der Insel Kharg im Persischen Golf. Zum Teil wurde ohne Taucherausrüstung in eine Tiefe von bis zu 40 Metern getaucht. Dieses eindringliche Erlebnis des Meeres, seiner Macht und stillen Tiefe sowie seiner Formvielfalt haben das Werk des Künstlers lebenslang geprägt. In vielen wichtigen Arbeiten des Künstlers trifft man auf das Motiv des Wassers: das Wasser als Element des Lebens, als Symbol für Reinigung, Zeit und Wissen, aber auch als Repräsentant des Schicksals, des Unbewussten und der Sehnsüchte sowie als Urgewalt und Mahnung. Ebrahim Ehraris meisterliche Radierung und Aquatinta beschreibt Michael Nungesser 1982 treffend als metaphorisch verschlüsselte Bildwelten zwischen Realistik und symbolischer Überhöhung: „naturalistisch in der Form, phantastisch in Struktur, Farbe und inhaltlicher Kombinatorik“, balancierend „zwischen Abbildhaftem und poetisch Sinnbildhaftem“.

Das künstlerische Lebenswerk von Ebrahim Ehrari wie auch das soziale und politische Bewusstsein, das ihn ausmacht, vereinen zwei Pole: die Verbundenheit zur Heimat einerseits und das Streben nach Selbstbestimmung und Freiheit andererseits. Seit 1966 in Berlin, studierte er zwischen 1968 und 1973 unter Prof. Wolfgang Ludwig und Prof. Hans Fortsch Graphik Design an der HdK. 1973-75 lehrte er im Bereich Graphische Techniken an der Fakultät für Schöne Künste an der Universität Teheran sowie an der dortigen Hochschule für Angewandte Kunst. 1975-78 studierte er Kunstgeschichte an der FU Berlin und leitete zwischen 1976 und 2003 die Radierwerkstatt des Künstlerhauses Bethanien vom BBK. Seit 1983 engagiert sich Ebrahim Ehrari für den Kunst- und Kulturaustausch zwischen Deutschland und Aserbaidschan, u.a. als Mitbegründer und Vorsitzender des Aserbaidschanisch-Deutschen Kulturfördervereins. Die von ihm 2007 gegründete Galerie Berlin-Baku in Schöneberg (ab 2014 geleitet von Tochter Parwane Ehrari) war bis 2018 nicht nur ein renommierter Ausstellungsort sondern auch ein Begegnungszentrum für Künstler*innen unterschiedlicher Kulturen und Nationen.

Kurzvita

1938 geboren in Urmia, Provinz Aserbaidschan, Iran
1957-1966 Werbezeichner in der Abteilung Public Relations des Ministeriums für Wasser und Elektrizität in Südiran (Khuzestan) | Bürgermeister in Busher (Hafenstadt am Pers. Golf), Iran | Pipelineschweisser auf der Insel Kharg, Iran
1966 Übersiedlung nach Europa
1968-1973 Studium an der HdK Berlin als Graphikdesigner bei den Professoren Wolfgang Ludwig und Hans Fortsch, Berlin
1970-2000 Mitglied des Berufsverbands Bildender Künstler (BBK)
1973-1975 Dozent an der Universität Teheran, Fakultät für Schöne Künste und an der Hochschule für angewandte Kunst 1975 Ausstellungsorganisation für das Goethe-Institut Teheran im Rahmen der deutsch-iranischen Kulturarbeit
1975-1978 Studium der Kunstgeschichte an der FU Berlin
Seit 1979 Mitglied des Vereins Berliner Künstler (VBK)
1976-2003 Leiter der Radierwerkstatt in der Druckwerkstatt des BBKs
1981-2007 Mitglied der Kultur Initiative Lankwitz später Trägerverein Schwarz’sche Villa, seit 1982 Vorsitzender
Seit 1983 involviert im Kulturaustausch zwischen Deutschland und Aserbaidschan und maßgeblich an vielen Projekten beteiligt
1985 Artist in Residence – 12 Monate im Arts Council in Belfast, Nordirland
1988-2010 Vorsitzender des Aserbaidschanisch-Deutschen Kulturfördervereins
2007 Gründung der Galerie Berlin-Baku zusammen mit Salhab & Emin Mammadov (QGallery-Baku), Berlin
2018 Schließung der Galerie Berlin-Baku
Seit August 2018 freischaffend

Ausstellungen und Projekte (Auswahl)

2018 “Ebrahim Ehrari.80”, Jubiläumsausstellung und Abschied, Galerie Berlin-Baku, Berlin | 2017 „Berlin & Baku – Die Gründer“, Galerie Berlin-Baku, Berlin | 2014 „Im Rausch der Fantasie“, Galerie Berlin-Baku, Berlin | 2013 Konferenz-center, Malmö, Schweden / Galerie Berlin-Baku, Berlin | 2012 Galerie Horst-Nico Kress, Mannheim | 2010 Galerie Berlin-Baku, Berlin | 2006 Galerie Petra Lange, Berlin / Galerie „bustert,albrecht“, Potsdam | 2003 Buddy Bear für Aserbaidschan, Berlin / qgallery, Baku, Aserbaidschan / Kommunale Galerie, Berlin | 2002 Buddy Bear für Aserbaidschan, Berlin | 2000 Museum, Graz, Österreich | 1998 Raiffeissenbank, Deutschlandsberg, Österreich | 1993 Bulino, Steinen-Schlächtenhausen | 1988 Kommunale Galerie, Berlin | Fenderensky Art Gallery, Belfast, Nordirland | 1986 Wanderausstellung, Arts Council of Northern Ireland, Nordirland | 1985 Graphic Studio, Dublin, Irland | 1982 Petruskirche Lichterfelde, Berlin / Galerie Stodieck, Mönchengladbach | 1981 de Schakel, Voorburg, Niederlande | 1980 Galerie de Sfinx, Amsterdam, Niederlande | 1979 Galerie Friedemann, Gütersloh | 1978 Galerie de Sfinx, Amsterdam, Niederlande | 1973 Goethe Institut, Teheran, Iran

Neben den Einzelausstellungen verzeichnet Ebrahim Ehrari seit 1972 unzählige Beteiligungen an Gemeinschaftsausstellungen national (Berlin, Weiden, Ludwigshafen, München, Paderborn, Hamburg) und international in Italien, Frankreich, Polen, Portugal, Griechenland, Bulgarien, Irland, Russland, Argentinien, Brasilien, USA, Indien, Japan und Afghanistan.