Beschreibung
Dass Michael Dressels Arbeit oft in die Rubrik der sozialen Dokumentation eingeordnet wird, trifft sein Anliegen nur unvollständig. Ohne Frage lässt sich der soziale Kommentar nicht von Photographien von Menschen trennen, von denen viele durch Armut, Krankheit, Drogen oder Schicksalsschläge an den Rand der Gesellschaft gedrängt wurden. Für Dressel ist dies jedoch nur die oberflächliche erste Schicht seiner Bilder. Was ein Bild zu einem guten Bild macht, ist das Sichtbarmachen einer grundsätzlicheren Ebene, die wirkt und gilt ungeachtet von Ort und Zeit der Aufnahme, ungeachtet von Klasse, Rasse, Herkunft oder Alter der Portraitierten.
“Ich glaube an Magie, an Magie, die entsteht, wenn ich eine Kamera auf das Leben richte und ein paar Hundertstel Sekunden in ein Bild einfriere. Danach verwandelt sich das Bild in etwas, das vermittelt, was ich über diese Welt denke und fühle. Diese Magie ermöglicht es mir, mich in diese Welt hinein zu photographieren.” (MD)