Description
„Ich war immer ein besserer Zeichner als ein Maler“, äußerte Jürgen Tenz in einem Gespräch mit seiner Frau wenige Zeit vor seinem Tod im Dezember 2021. Seine Begabung fürs Zeichnen zeigte sich bereits als Kind und Jugendlicher im Nachkriegs-Berlin der 1940er und 1950er Jahre. Bis zum Schluss trug er das Skizzenbuch immer bei sich. In seinem Kiez um den Winterfeldtplatz in Berlin-Schöneberg herum beobachtete er die Stadtszenerie und die Menschen mit scharfem Blick. Sie fanden Eingang in unzählige Zeichnungen und Druckgraphiken, deren vielseitiger Stil vom experimentierfreudigen Geist ihres Schöpfers erzählt. Stets in gleicher Weise interessiert an aktuellen politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen wie an antiker Mythologie und Kunstgeschichte, ließ er sich aus beiden Quellen immer wieder zu neuen Darstellungen inspirieren, feinsinnig und treffend. Bei all dem ist es ein spezieller, wiedererkennbarer Witz, der das künstlerische Werke von Tenz leicht und liebenswert macht.