Elisabeth Störmer-Hemmelgarn

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Werke

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Über die Künstlerin

Wie ließe sich eine „umgepflügte Zeit“ denken? Hieße dies: die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aus ihrer Ordnung reißen, sie zerstückeln und in Gliedern neu auswerfen, um zu sehen, was hier entstünde? Hieße dies: Zeitlosigkeit, ein Halt im Kreislauf von Werden und Vergehen? Die Gemälde der Malerin Elisabeth Störmer-Hemmelgarn führen uns zu verfallenen Bauwerken, eingebettet in eine wilde Natur: alte Kirchengewölbe, Ruinen, verlassene Fabriken, Mühlen, Gartenhäuschen, eine Kolonie zerfallener Strandkörbe am Meer. Außerdem sehen wir weite poetische Landschaften und Himmel, die allein für die Erhabenheit von Wolken gemacht zu sein scheinen.

Bis auf wenige Ausnahmen sind die Bilder menschenleer. Nicht aber menschenlos, denn in jedem einsamen Gebäude, ja, jedem verrosteten Werkzeug begegnen wir dem Nachlass eines Menschen. Längst jenseits ihrer blühenden Jahre, so bewahren diese zurückgebliebenen Architekturen und Gerätschaften doch das Echo jener Stimmen, die hier einst gewirkt haben. Was an ihrer statt gedeiht und blüht, ist die Natur. Sie holt sich den Platz zurück, den man ihr nahm und stellt dem Verschwinden von Kultur ihre unverwüstliche Schönheit gegenüber.

Eine besondere Rolle in allen Bildern spielt das Licht. „Es gibt nicht eine Interieur-Arbeit von Elisabeth Störmer-Hemmelgarn, in der sich nicht ein Fenster, eine Tür, ein Tor, ein Durchlass öffnete und Licht hereinließe: strahlendes, gleißendes, flutendes, freundliches Licht“.(1) Ob hinter hohen Wolkenbergen hervorbrechend, eine Lichtung in das sanfte Anklingen eines Tages tauchend oder Sonnenfelder durch die Luke eines Dachbodens werfend — das Licht kommt stets von jenseits des Bildraumes und wird so zu Einladung, Versprechen, Ahnung und Geheimnis.

(1) Edda Bosse, Einführung in die Ausstellung „Bilder von Gedeih und Verderb — 20 Jahre Malerei von Elisabeth Störmer-Hemmelgarn“, Stiftung Overbeck

Kurzvita

1948 in Bremen geboren
1968-73 Graphikstudium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste, Berlin
1973-76 Studium an der Pädagogischen Hochschule, Berlin
1976-80 Lehrerin für Bildende Kunst und Biologie in Berlin
Seit 1980 freiberufliche Malerin mit zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Kunstvereinen, Museen und Galerien deutschlandweit
1980-97 Mitglied im BBK Berlin
1986-87 6 Monate Arbeitsaufenthalt in Costa Rica
1989-2004 Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Maler vor Ort“, ein von 1989 bis 2004 wirkender Zusammenschluss der sieben Berliner Maler und Bildhauer Matthias Koeppel, Ernst Leonhardt, Hans Beyermann, Falko Hamm, Louis, Kornelius Wilkens und Elisabeth Störmer-Hemmelgarn
1990 Aufnahme in den Verein Berliner Künstler als erstes weibliches Mitglied seit 1841
1994-2001 Mitglied im Künstlersonderbund Deutschland, Realismus der Gegenwart
1996-98 Erste Vorsitzende im Künstlersonderbund
2018 Gründung der Elisabeth Störmer-Hemmelgarn Stiftung im Rahmen der Stiftung Stadtmuseum Berlin

Die Künstlerin lebt und arbeitet in Berlin und Bahrdorf. Neben der Heimatstadt Berlin und markanten Landstrichen Norddeutschlands inspirieren Reisen nach Irland, Portugal, Italien, Dänemark, England, Frankreich, Kreta, Norwegen, Schottland, Spanien, Costa Rica, USA (hier insbesondere New York und Connecticut), Marokko, Israel, Türkei, Aserbaidschan, Japan und Australien ihre Landschaften und Architekturdarstellungen.